Sonntag, 13. Januar 2013

So klingt das Wochenende: THE UNWINDING HOURS

Liebe Kerstin,

so so, mit Isländisch kann ich dich also nicht begeistern. Macht nix, ich habe zwar noch einige großartige isländische Künstler auf meiner Favoritenliste, aber zumeist singen sie ja Englisch, das dürfte dann weniger irritierend sein.



Heute begebe ich mich aber erstmal etwas weiter südlich (also von Island aus gesehen): nach Schottland. Auch dort gibt es eine ganze Armada an guten Bands, denen ich schon allein wegen ihres Akzents sofort verfallen bin. Eine davon war Aerogramme. Die gibt es inzwischen leider nicht mehr, doch zwei der Bandmitglieder haben später The Unwinding Hours gegründet, und die sind ebenfalls Klasse. „Solstice“ war 2010 wochenlang mein absolutes Lieblingslied – so zart, so unprätenziös, hach. Ein Liebeslied, dass ohne große Worte und abgedroschene Phrasen auskommt. Das einen zerbrechlichen Anfang besingt, umweht von Unwägbarkeiten und Zweifeln. „When morning comes, I’ll walk you halfway home…“ Ob sich die beiden wiedersehen?



Hab ein liebevolles Wochenende,

Emmi



THE UNWINDING HOURS– „Solstice“



Liebe Emmi,

willkommen an Bord von Emmi-Reisen. Unser Flugziel heute: Schottland. Eine musikalische Weltreise ist das mit dir. Schön! Und das Klima hier bekommt mir besser als in Island letzte Woche.

So ist das mit den zarten, den ganz frischen Lieben. Die Unsicherheit, ob und wie es weitergehen wird, gehört dazu. Ich bin versucht zu schreiben: leider. Weil das wirklich anstrengend sein kann. Wenn die Gedanken nur noch darum kreisen, ob und wann er sich denn wieder melden wird.

Aber vielleicht ist das die falsche Sichtweise. Vielleicht ist das auch ein wichtiger Bestandteil des Verliebtseins. Vielleicht würde es weniger kribbeln, wenn man sich sicher sein könnte? Vielleicht ist die Unsicherheit das Benzin im Tank der Schmetterlinge. Vielleicht ist das auch der Unterschied zwischen Verliebtheit und Liebe. Die eine kokettiert mit der Unsicherheit, die andere basiert auf dem Vertrauen, dass es weiter gehen wird. Irgendwie.

Sehr schön finde ich auch das Video zu diesem Song. Ich glaube ja, man sollte öfter mal eine Blume pflücken, die am Wegesrand blüht und einen mit ihrer Farbenpracht verzaubert, ohne lange darüber nachzudenken, ob man sie vielleicht morgen schon auf dem Biomüll entsorgen muss. Glück besteht doch sowieso nur aus Momenten. Genieße sie!

Ich hoffe, dass auf deinem Weg am Wochenende ein paar schöne Blumen wuchsen.

Liebe Grüße in den Norden

Kerstin

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